Dieses Jahr fand die 28. Afghanistan Woche im Sunderhof, Seevetal von Montag 31. Juli bis Freitag 4. August statt. Das Bildungsseminar zur politischen Bildung hatte zahlreiche, vielseitige Vorträge im Programm.

Einige Teilnehmer reisten bereits am Vortag an, andere am Montag morgens. Der Tag begann mit einer Einführung in das Seminar, einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer und einem Vortrag zur Geschichte Afghanistans und den Hintergründen. Auch die Kinderbetreuung startete bereits am Montag morgens, sodass viele Familien mit Kindern an der Seminarwoche in den Sommerschulferien teilnehmen konnten. Der Tag ging weiter mit einem Vortrag zu den Möglichkeiten des Engagements der EU vor dem Hintergrund der Krise in Afghanistan und des Krieges in der Ukraine (die OSZE und Zentralasien).

Am Dienstag folgten Vorträge zu innenpoli8schen Themen, wie den aktuellen Aufenthaltsrechten für Afghaninnen und Afghanen, Sprachunterricht für Paschto und Dari in Deutschland, die Vorstellung

des Verbands afghanischer Organisa8onen in Deutschland (VAFO) und Hamwatan, sowie Engagement der afghanischen Diaspora in Europa (z.B. private Hilfsprojekte in Afghanistan durch private Spendensammlungen, ein Ausbildungsprojekt „StayinKabul“). Zum Schluss erzählte eine ehemalige Fussballspielerin der afghanischen Nationalmannschaft (jetzt in Deutschland) von Ihren Erfahrungen und zeigte Bilder auf Tour mit der Mannschaö.

Am Mittwoch fanden recht emo8onale Beiträge statt. Die medizinische Versorgung von Kindern in Afghanistan und Deutschland wurde besprochen. Viele Foto Beispiele von erkrankten (und durch die Hilfe wieder genesenen) Kindern wurden gezeigt. Das Team der ehrenamtlich Projektleitenden  brachte eine Gruppe von Kindern mit zum Seminar, die aktuell in Pflegefamilien in Deutschland leben und durch die Hilfe der sich Engagierenden aus Afghanistan für die Behandlungsdauer nach Deutschland gebracht wurden, um Ihnen mit der deutschen medizinischen Versorgung zu helfen, lebensbedrohliche Erkrankungen und Unfallschäden so weit zu beheben, dass die Kinder wieder lebensfähig in die Zukunft schauen können bzw. sogar ganz genesen. Des Weiteren wurde in kleineren Gruppen das Thema Koptuch aus verschiedenen Perspektiven disku8ert. Ein weiterer spannender Beitrag war eine Fotoausstellung mit persönlichen Erfahrungen einer französischen Reisenden durch Afghanistan, die bei verschiedenen afghanischen Gasqamilien lebte und von Ihren privaten Erfahrungen und Eindrücken erzählen konnte, sowie eine Ausstellung aus Bild- und Tonmaterial aufbereitet hatte. Zum Schluss wurde ein Beitrag zur afghanischen Bewegungskunst recht anschaulich vorgestellt, mit der Möglichkeit, am Folgetag morgens an bes8mmten Bewegungsübungen outdoor teilzunehmen.

Am Donnerstag wurde eine Vielzahl von Projekten besprochen. Ein eindrucksvolles Projekt beinhaltete die online Trainings für die „Dewanbegi“ Klinik für Frauenheilkunde in Kabul. Außerdem kam eine junge studentische Gruppe des Hamburger Vereins „Be4change“ vorbei und präsentierte Ihr Engagement in Deutschland. Auch die aktuelle Situa8on der Bildung der Mädchen und Frauen in Afghanistan wurde besprochen. Durch einen virtuellen Vortrag wurde auch die Situa8on der Journalis8nnen und Journalisten in Afghanistan und das Bundesaufnahmeprogramm thema8siert.

Der Tag klang aus mit einem geselligen Abend bei einem Barbecue Abendessen draußen (trotz vieler verregneter Tage in dieser Woche), sowie Musik und afghanischen Tänzen in tradi8oneller Kleidung für alle, die Lust darauf hatten, das Tanzbein zu schwingen.

Am Freitag ging es morgens weiter mit einem spannenden Vortrag zu dem Leben und Alltag von Frauen und Männern im Iran 2023 und der Protestwelle von Millionen Menschen durch Musik, inkl. einer Bildgalerie zu Kunstwerken in diesem Zusammenhang. Final wurde das Feedback zum Seminar ausgetauscht, mit Vorschlägen zur 29. Afghanistanwoche im nächsten Jahr. N.Z.

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