Landay ist ein Paschtu-Wort, das in der südlichen Paschtu-Region in Afghanistan kurze Gedichte bezeichnet. Auch in Ost und Nord Afghanistan gibt es sie, doch unter anderem Namen.
Ein Landay ist ein kurzes, unregelmäßig gebautes Gedichte. Die erste Strophe ist kurz und die zweite etwa eineinhalb Mal so lang. Landay bestehen meist aus zwei Versen. In der Paschtu-Fassung endet der zweite Vers immer entweder auf N und H oder auf M und H.
Die Besonderheit von Landay liegt darin, dass die beiden ersten Verse ein Liebesgedicht enthalten können, der zweite Vers aber auch zu einem Kriegsgedicht werden und, wenn es einen dritten Vers gibt, darin eine Hänselei stehen kann. Gewöhnlich wird in einem Gedicht ein einziges Thema behandelt.
Alle Landay sind emotionale Gedichte, die Frauen in den Mund gelegt werden. Sie werden, oft auch ohne Musikbegleitung, gesungen.
In Volkserzählungen (wie denen in Mili-Hindara: Spiegel der Nation versammelten) kommen Landay sehr häufig vor.

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