Afghanistans Gesundheitssystem ist gezeichnet von Jahrzehnten des Kriegs. Ein Verein bringt deutsche Hausärzte vor Ort, um mit ihrem Wissen dort langfristig die Versorgung zu verbessern. Gemeinsam mit den afghanischen Kollegen entstehen neue Prozesse – von der Patientenakte bis zu Diabetespässen.

Für rund 3.000 Euro lässt sich ein Patient in einer Privatklinik einen Stent setzen, der Kardiologe verordnet die Arzneien – doch weil diese in der Apotheke nicht vorrätig sind, bleibt das Rezept uneingelöst. Für den betreuenden Hausarzt sind die Hintergründe zu Operationsverlauf, Therapie und Medikation unersichtlich – denn einen Arztbrief gibt es nicht. „Im schlimmsten Fall ist der Stent in einem halben Jahr zu“, berichtet Dr. Winfried Dresel von seinem jüngsten Fall in Kabul. Er weiß: „Für eine lückenlose Dokumentation gibt es hier kaum Verständnis.“

Dieser Artikel ist erschienen in Der Hausarzt 14/2018:

Hausarztwissen fuer afghanische kollegen

Nach oben scrollen