Dr Juergen-kanne
Dr Juergen-kanne

Dr. Jürgen Kanne, unser jahrelanger 2. Vereinsvorsitzender, hat im Rahmen unserer MV am 28.08.2021 in Bonn aus Altersgründen seinen Rückzug aus diesem Amt erklärt. Er bleibt aber erfreulicherweise unserem Verein und damit auch seinen Aktivitäten und Projekten weiterhin treu.

Dr. Jürgen Kanne  hat erstmal in 1967 im Rahmen eines dreimonatigen  „Arbeits- und Studienaufenthaltes“ Afghanistan kennengelernt und dabei das Land und seine Völker ins Herz geschlossen. Es folgte 1969-72 eine berufliche Tätigkeit als Mitglied des Deutschen Partnerschaftsteams an der Wirtschaftsfakultät der Universität Kabul. Damit konnte er die Erstellung einer Doktorarbeit über die „Interne Investitionsfinanzierung in Afghanistan“  verbinden und anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Institut für Entwicklungsforschung und -politik“ bei Prof. Dr. Willy Kraus zum „Dr. rer. oec.“ Promoviert werden.

Dr. Jürgen Kanne ist einer der Deutschen, die mit dem „Afghanistan-Virus“ in der Weise infiziert wurden, dass sie auch noch nach ihrer Tätigkeit vor Ort das Land nicht vergessen haben und ihm bis heute treu geblieben sind.

In den vielen Jahren hat er selbst unzählige Ideen, Initiativen und Projekte ins Leben gerufen und auch andere Projekte unseres Vereins unterstützt.

In 2020/2021 entwickelte er zusammen mit anderen afghanischen und deutschen Unterstützern in Anlehnung an das frühere deutsche Regionalprojekt im Bereich Land- und Forstwirtschaft, das noch vielen Afghanen und deutschen  „Afghanistan-Veteranen“ unter dem Namen „Paktia-Projekt“ in Erinnerung geblieben ist, ein Pilotprojekt „100 Solarkocher für Paktia“. Die hierfür erforderlichen 20.000 € wurden von privaten Spendern zur Verfügung gestellt. Nach Montage der aus Deutschland importierten Hochleistungs-Reflektorbleche in einem örtlichen „Workshop“ in  Khost-City zu betriebsfertigen Solarkochern konnten in enger Zusammenarbeit mit dem zuverlässigen und effizienten Team unseres „local partners“ die fertiggestellten Solarkocher an die 100 mitwirkenden Nutzerfamilien aus verschiedenen Dörfern der Provinz Khost verteilt werden.

Inzwischen wurden die Projektergebnisse ausgewertet. Dabei bestätigte sich einerseits die Leistungsstärke des deutsch-afghanischen Top-Modells „SK14-afgh“, andererseits die große Akzeptanz dieser umweltfreundlichen Solartechnik, mit der die Bevölkerung relativ preiswert und unabhängig von fossilen Brennstoffen kochen kann.
Außerdem kann nicht einwandfrei keimfreies Trinkwasser durch Kochen trinkbar gemacht werden. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz zeichnet sich auch die mögliche Schaffung von Arbeitsplätzen  in wirtschaftlich schwachen Regionen Afghanistans ab, da sich aufgrund der günstigen Herstellungskosten vor Ort, die um rd. 60% unter den deutschen Inlandspreisen und sogar unter  den in Kabul erhältlichen (leistungsschwächeren) chinesischen Solarkochern liegen, sogar die Produktion ohne externe Subventionierung lohnt.
Erste Überlegungen einer solchen eigenständigen Fortsetzung des Solarkocher-Projektes zeichnen sich bereits ab.   

Dr. Yahya Wardak, 1. Vorsitzender des Vereins Afghanic e.V., Bonn, 31.8.2021

100 Solarkocher für Paktia / Afghanistan
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