Anzor erzählt von Erfahrungen: den Frustrationen durch politische Unruhen, häufigen Regimewechsel und Korruption der Regierung. Wir lernen eine verborgene Welt kennen: Die Kurzgeschichte wird zum Fenster in eine Kultur. Anzors paschtunisches Dorf und städtisches Umfeld spiegeln stereotype Ehrenmorde und die Notlage von Frauen und Mädchen der paschtunischen Gesellschaft wider und wir blicken in das Innere eines Paschtunen, der mit seinem Gewissen und seiner Heuchelei kämpft. Die Geschichten zeigen die Widersprüchlichkeiten zwischen Leben und Religion, die Forderungen, die sich aus den Erwartungen des Stammes ergeben, und die typischen Entbehrungen und Nöte gewöhnlicher Afghanen.Juwelen und die drei letzten Texte sind der Gattung Groteske zuzuordnen: sie gehören zu den „literarischen Werken von grausig-monströsem, dabei aber auch derb-komischem Charakter“. „Nirgendwo in der Welt würde so etwas passieren, der Ausgang der Geschichte ist unrealistisch, völlig fiktiv. Ein solcher Schrecken und solche Gewalt sind nicht realistisch.“ So urteilen Nicht-Afghanen in einer der Kurzgeschichten, aber die übrigen Geschichten belehren uns eines Schlimmeren! Wir lernen eine Kultur kennen, in der die irrtümliche Berührung der Hand einer Frau zu zwei Morden führen kann.
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